Kratom in Deutschland anbauen

Wächst Kratom in Deutschland?

Wie schön wäre es, wenn wir einfach durch den Wald spazieren könnten, um unser eigenes Kratom zu pflücken. Leider bleibt diese Vorstellung nur ein Traum. Kratom wächst hauptsächlich in den tropischen und subtropischen Regionen Südostasiens, vor allem in Thailand, Malaysia, Indonesien, Myanmar (Birma) und Papua-Neuguinea. Der Kratombaum bevorzugt ein warmes, feuchtes und schattiges Klima mit Temperaturen zwischen 24 und 35 Grad Celsius und einer jährlichen Niederschlagsmenge von mindestens 1.500 mm. Er braucht täglich 8 bis 10 Stunden indirekten Sonnenschein und viel Wasser, kann aber keine direkte Sonneneinstrahlung oder trockene Bedingungen tolerieren.

Die viel niedrigere Luftfeuchtigkeit in Deutschland im Vergleich zu den südostasiatischen Regenwäldern, sowie das komplett andere Nährstoff- und Mineralienprofil unserer Böden, macht es praktisch unmöglich, Kratom ohne größere Hilfsmittel oder erheblichen Aufwand in Deutschland anzubauen. Selbst in einem Gewächshaus wäre es eine Herausforderung, die spezifischen Wachstumsbedingungen, die dieser tropische Baum benötigt, aufrechtzuerhalten. Die deutschen Sommer sind schlicht nicht heiß und feucht genug, und die Winter zu kalt für Kratom.

Kann ich in Deutschland Kratom anbauen?

Zunächst sollten wir uns die rechtliche Lage ansehen. Es ist in Deutschland gesetzlich verboten, lebendige Pflanzen oder Erde aus dem Ausland zu importieren. Daher kann man sich nicht einfach einen Kratombaum nach Hause bestellen. Der Anbau einer Pflanze aus Samen hingegen ist rechtlich unbedenklich, da die Samen nicht als lebendes Pflanzenteil gelten. Sie können problemlos aus dem Ausland bestellt werden, solange sie nicht gegen andere Importbestimmungen verstoßen.

Mitragyna speciosa (Korth.) Havil.
Junge Kratompflänzchen in Töpfen

Wie pflanze ich einen Kratombaum an?

Kratomsamen oder Samenkapseln können bei spezialisierten Anbietern online erworben werden. Achte darauf, einen vertrauenswürdigen Anbieter zu wählen, der qualitativ hochwertige Produkte verkauft. Samenkapseln sind in der Regel besser für den Anbau geeignet, da sie eine höhere Keimrate haben und einfacher zu handhaben sind.

Um die Samen aus den Samenkapseln zu gewinnen, öffnet man die Kapsel vorsichtig, beispielsweise mit einer Pinzette. Die Samen sollten dann sichtbar sein. Um die Keimung zu fördern, sollten die Samen in einem feuchten Tuch bei etwa 25 Grad Celsius gelagert werden. Nach 2 bis 3 Wochen sollten die Samen keimen. Sie können dann in feuchte, gut drainierte Erde eingepflanzt werden. Beachte dabei, dass die Keimrate von Kratomsamen oft recht niedrig ist, und es Geduld erfordert, bis sich erste Triebe zeigen.

Wichtig: Kratomsamen weißen in der Regel eine sehr niedrige Keimrate auf. Es ist daher bei einem Versuch essenziell eine große Menge an Samen zu verwenden, um die Chancen zu maximieren.

Mitragyna speciosa (Korth.) Havil.
Getrocknete und aufgebrochene Samenkapsel des Kratombaum

Wächst der Kratombaum in Deutschland?

Wie bereits erwähnt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Kratombaum in Deutschland unter natürlichen Bedingungen gedeiht. Die klimatischen Voraussetzungen sind schlicht nicht gegeben. Selbst in einem großen Blumentopf in der Wohnung würde der Baum aufgrund fehlender Wärme und zu geringer Luftfeuchtigkeit nicht überleben. Auch in einem Gewächshaus sind die Bedingungen schwierig zu simulieren, da Kratom konstant hohe Temperaturen, viel Feuchtigkeit und vor allem eine gleichbleibend hohe Luftfeuchtigkeit benötigt.

Es ist vorstellbar, kleine Kratompflanzen kurzfristig in einem Gewächshaus oder unter einer Glaskuppel anzuziehen. Aber selbst dann wird es herausfordernd sein, die Pflanze über längere Zeit gesund zu halten, geschweige denn einen ausgewachsenen Baum zu züchten.

Junger Kratombaum im grünen Topf.
Ein etwas größeres Kratompflänzchen im Topf

Ist es überhaupt möglich Kratom außerhalb Indonesiens anzubauen?

Ja, grundsätzlich lässt sich Kratom auch außerhalb seiner Heimat kultivieren, wenn die entsprechenden Bedingungen geschaffen werden. Interessanterweise stammt der Großteil des in den Handel kommenden Kratoms nicht von wilden Bäumen aus dem Regenwald, sondern von Plantagen, die in Südostasien angelegt wurden. In Indonesien etwa findet der Kratomanbau häufig auf speziell bewirtschafteten Farmen statt, auf denen Bäume in regelmäßigen Abständen gepflanzt werden und unter kontrollierten Bedingungen wachsen.

In den USA gab es in den letzten Jahren ebenfalls Versuche, Kratom anzubauen, insbesondere in wärmeren Staaten wie Kalifornien und Florida. Mit viel Aufwand, unter anderem durch den Einsatz von Gewächshäusern, konnten einige Züchter tatsächlich gesunde Kratompflanzen kultivieren. Die Luftfeuchtigkeit und Temperatur müssen hier jedoch konstant überwacht und reguliert werden, um den tropischen Ursprungsbedingungen möglichst nahe zu kommen.

Weitere Herausforderungen beim Kratomanbau

Neben den klimatischen Anforderungen gibt es auch andere Herausforderungen, die den Kratomanbau in nicht-tropischen Regionen erschweren. Dazu gehören der richtige pH-Wert des Bodens, der bei etwa 5,5 bis 6,5 liegen sollte, sowie die richtige Nährstoffzusammensetzung. Kratompflanzen benötigen Stickstoff und Kalium in hohem Maß, weshalb in tropischen Regionen der natürliche Boden oft besser für den Anbau geeignet ist.

Ein weiteres Problem ist die Langlebigkeit der Samen. Frische Kratomsamen haben eine viel höhere Keimrate, aber sobald sie zu lange lagern oder transportiert werden, nimmt diese rapide ab. Daher ist es empfehlenswert, die Samen so schnell wie möglich nach dem Kauf zu verwenden. Zudem braucht die Pflanze viel Pflege, besonders in der Wachstumsphase, und ist anfällig für Schädlinge und Krankheiten, die in einem nicht-tropischen Umfeld schwerer zu bekämpfen sein können.

Fazit zum Thema Kratom in Deutschland anbauen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Anbau von Kratom in Deutschland eine extreme Herausforderung darstellt und unter normalen Umständen nicht ohne weiteres möglich ist. Wer jedoch gewillt ist, viel Zeit, Mühe und Geld in ein passendes Gewächshaus zu investieren, könnte mit Glück zumindest kleine Pflanzen ziehen. Doch für die meisten bleibt der Traum vom eigenen Kratombaum wohl unerreichbar.

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